Die Linde

Zur Pflanzengattung der Linden (Tilia) gehören ungefähr 40 verschiedene Arten, von denen mit Sommerlinde, Winterlinde und Silberlinde drei in Europa heimisch sind. Daneben existieren noch weitere bastardisierte Arten, u.a. die Holländische Linde.

Bienen finden in Lindenblüten eine große Menge an Pollen und Nektar vor. Angesichts dessen, eignen sich Linden hervorragend als Bienentrachtpflanze für schmackhaften Lindenblütenhonig. Auch die Blätter vieler Arten sind essbar. Lindenblütentee sorgt bekanntlich bei grippalen Infekten durch seine schweißtreibende Wirkung für "Linderung". Schon zu früher Zeit nutzte man das weiche, linde (daher wohl der Name), dennoch aber feste Holz des Baumes für Schnitzwerk.

Heute findet es Verwendung in der Bildhauerei und bei der Spielzeugherstellung. Das Holz der Linde kam auch in Form seiner Kohle bei Vergiftungen zur Anwendung. In Mitteleuropa haben Lindenbäume eine lange Kulturgeschichte und sind fester Bestandteil vieler Mythen und Sagen. Schon bei den Germanen galten sie wegen ihres enormen Alters (bis zu 2000 Jahre; in der quantitativen Gesamtbetrachtung finden sich unter den ältesten Bäumen Europas (>1000 Jahre) am häufigsten Linden) als heiliger Baum.

In der Nibelungensaga kommt ihnen sogar eine entscheidende Rolle zu: Beim Bad des Siegfrieds in Drachenblut fällt ein Lindenblatt zwischen seine Schulterblätter und verhindert seine Unsterblichkeit. Darüber hinaus wurde im Mittelalter unter Lindenbäumen Gericht gesprochen, was den enormen kulturellen Stellenwert verdeutlicht